Kultursensible Pflege: Warum interkulturelle Kompetenz immer wichtiger wird

Mefküre Ülker • 25. April 2025

Kultursensible Pflege: Warum interkulturelle Kompetenz immer wichtiger wird

Junge Frau lächelt und hält die Hand einer älteren Dame im Freien. Beide wirken glücklich und verbunden.
Die Gesellschaft in Deutschland wird immer vielfältiger und bunter. Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und mit verschiedensten Hintergründen leben zusammen und prägen das Bild unseres Landes. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Pflege wider. Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund werden pflegebedürftig und benötigen professionelle Unterstützung. Um dieser wachsenden Gruppe gerecht zu werden und eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten, wird interkulturelle Kompetenz in der Pflege immer wichtiger. Doch was genau versteht man unter kultursensible Pflege und warum ist sie so bedeutend?

Was ist kultursensible Pflege?

Kultursensible Pflege bedeutet, dass Pflegekräfte die kulturellen Besonderheiten, Werte und Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund berücksichtigen und in die Pflege einbeziehen. Es geht darum, Verständnis und Respekt für die Kultur und Lebensweise des Pflegebedürftigen zu zeigen und eine Pflege zu bieten, die auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Konkret kann dies bedeuten: Berücksichtigung religiöser Praktiken, Beachtung kultureller Tabus, Einbeziehung der Familie, Verwendung von Dolmetschern, Anpassung der Ernährung und Respekt vor traditionellen Heilmethoden. Kultursensible Pflege erfordert somit viel Einfühlungsvermögen, Offenheit und Flexibilität von den Pflegenden.


Warum wird kultursensible Pflege immer wichtiger?

Es gibt mehrere Gründe, warum interkulturelle Kompetenz in der Pflege an Bedeutung gewinnt:



  • Demografischer Wandel und Zuwanderung: Viele Zugewanderte sind mittlerweile im Rentenalter und werden pflegebedürftig. Die Altenpflege muss sich auf diese veränderte Klientel einstellen.
  • Fachkräftemangel und Zuwanderung: Ausländische Pflegekräfte werden immer wichtiger, um den Fachkräftemangel zu beheben. Interkulturelle Kompetenz ist daher auch innerhalb der Belegschaft gefragt.
  • Qualitätsverbesserung und Zufriedenheit: Kultursensible Pflege trägt zu einer besseren Pflegequalität und höheren Zufriedenheit bei allen Beteiligten bei.
  • Gesetzliche Anforderungen: Mit dem Pflegestärkungsgesetz (2017) wurden "kulturell-religiöse Anforderungen" als zu berücksichtigender Faktor festgeschrieben.

Wie können Pflegeeinrichtungen und -kräfte interkulturelle Kompetenz entwickeln?

Um eine kultursensible Pflege zu gewährleisten, müssen Pflegeeinrichtungen und -kräfte gezielt interkulturelle Kompetenzen aufbauen und in ihre Arbeit integrieren. Dazu gehören:


  • Fortbildungen und Schulungen: Pflegekräfte sollten die Möglichkeit erhalten, sich in interkulturellen Schulungen weiterzubilden.
  • Diversität im Team: Pflegekräfte mit eigenem Migrationshintergrund können wichtige Brückenbauer sein und ihr Wissen einbringen.
  • Leitbild und Standards: Kultursensibilität sollte fest im Leitbild und den Qualitätsstandards einer Pflegeeinrichtung verankert sein.
  • Vernetzung und Kooperation: Die Zusammenarbeit mit interkulturellen Vereinen oder religiösen Gemeinden kann wertvolle Impulse geben.
  • Angehörigenarbeit: Angehörige zu beteiligen, ihre Expertise anzuerkennen und sie zu entlasten, ist ein wichtiger Baustein kultursensible Pflege.


Kultursensible Pflege ist ein Schlüssel für eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Versorgung in einer vielfältigen Gesellschaft. Interkulturelle Kompetenz ist dabei kein Nice-to-have, sondern eine Kernkompetenz, die in der Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften fest verankert sein muss. Pflegeeinrichtungen sind gefordert, sich interkulturell zu öffnen und Vielfalt als Chance zu begreifen. Denn kultursensible Pflege ist ein wechselseitiger Lernprozess, von dem alle profitieren - Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte gleichermaßen.



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