Emotionale Unterstützung für pflegende Angehörige: Wie Sie mit Belastungen umgehen können
Emotionale Unterstützung für pflegende Angehörige: Wie Sie mit Belastungen umgehen können
Mefküre Ülker M. Sc. 25. April 2025

Herausforderungen für pflegende Angehörige
Wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt, verändert sich das Leben von einem Tag auf den anderen. Plötzlich dreht sich alles um die Betreuung und Pflege des Erkrankten. Für viele Angehörige bedeutet das eine völlige Umstellung ihres Alltags.
Zu den größten Belastungen zählen:
- Ständige Anspannung und Sorge: Die Verantwortung für einen Menschen mit Demenz zu tragen, bedeutet eine Dauerbelastung.
- Gefühl der Überforderung: Besonders zu Beginn fühlen sich viele Angehörige von der neuen Situation überfordert.
- Trauer und Schmerz: Demenz verändert einen geliebten Menschen. Angehörige müssen einen schleichenden Abschied verkraften.
- Schuldgefühle und Ohnmacht: Viele Angehörige plagen Schuldgefühle, weil sie denken, nicht genug für den Erkrankten zu tun.
- Einsamkeit und Isolation: Durch die Pflege bleibt oft wenig Zeit für das eigene Sozialleben. Viele Angehörige ziehen sich zurück.
All diese Belastungen können zu Überlastung, Erschöpfung und gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb ist es so wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und sich Unterstützung zu suchen.
Wege aus der Belastung
Auch wenn es schwerfällt: Als pflegender Angehöriger dürfen und müssen Sie auf sich selbst achten. Nur wenn es Ihnen gut geht, können Sie die Kraft aufbringen, den dementen Angehörigen zu unterstützen. Es gibt viele Möglichkeiten, mit den Belastungen umzugehen und neue Kraft zu schöpfen:
- Akzeptanz: Versuchen Sie, die Krankheit zu akzeptieren und loszulassen, was Sie nicht ändern können.
- Austausch: Tauschen Sie sich mit anderen pflegenden Angehörigen aus, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen oder Online-Foren.
- Auszeiten: Gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten von der Pflege, auch wenn es nur kleine Zeitfenster sind.
- Entlastung: Holen Sie sich Unterstützung, sei es von Verwandten, einem Pflegedienst oder einer Tagesbetreuung.
- Psychologische Hilfe: Scheuen Sie sich nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn Sie sich überfordert fühlen.
- Achtsamkeit und Entspannung: Achten Sie bewusst auf schöne Dinge im Alltag und gönnen Sie sich Momente der Ruhe.
- Wertschätzung: Machen Sie sich bewusst, was für eine wertvolle und wichtige Aufgabe Sie als pflegender Angehöriger erfüllen.
Kraft schöpfen im Alltag
Neben den oben genannten Möglichkeiten gibt es auch viele kleine Dinge im Alltag, die Ihnen helfen können, die Belastungen besser zu bewältigen:
- Bewegung: Schon ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft wirkt Wunder.
- Gespräche: Sprechen Sie mit Freunden oder Verwandten über Ihre Gefühle und Sorgen.
- Tagebuch: Schreiben Sie Ihre Gedanken und Gefühle in ein Tagebuch.
- Rituale: Schaffen Sie sich kleine Rituale, die Ihnen guttun.
- Lachen: Humor ist eine starke Waffe gegen Stress und schlechte Stimmung.
- Dankbarkeit: Lenken Sie Ihren Blick bewusst auf die positiven Dinge in Ihrem Leben.
- Natur: Verbringen Sie Zeit in der Natur, sei es bei einem Spaziergang oder bei der Gartenarbeit.
Die Pflege eines dementen Angehörigen ist eine große Herausforderung, die viel Kraft und Durchhaltevermögen erfordert. Doch Sie müssen diese Aufgabe nicht alleine stemmen. Es ist wichtig, dass Sie auf sich selbst achten, sich Freiräume schaffen und sich Unterstützung holen. Nur so können Sie die Belastungen auf Dauer meistern, ohne selbst daran zu zerbrechen.
Erinnern Sie sich immer wieder daran: Sie leisten Großartiges! Scheuen Sie sich nicht, nach Hilfe zu fragen und nehmen Sie Unterstützungsangebote an. Behalten Sie sich Ihre Lebensfreude und schöpfen Sie Kraft aus den kleinen Dingen. Nur so können Sie die Pflege langfristig leisten, ohne sich selbst dabei zu verlieren.
#Pflege #PflegendeAngehörige #Vereinbarkeit #BerufUndPflege #Selbstfürsorge #PflegeAlltag


